Whisky aus Japan

Die Geschichte des japanischen Whiskys ist noch keine hundert Jahre alt. In der japanischen Kultur spielt Alkohol zwar eine weitaus weniger wichtige Rolle als in Europa oder Nordamerika, doch mit der gesellschaftlichen Öffnung des Landes nach Europa im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde man auch auf den schottischen Whisky aufmerksam, und die Oberschicht begann, Scotch zu importieren. Bis zur Entstehung der ersten japanischen Brennerei war es von dort nicht mehr weit. 1923 gründete Shinjiro Torii die erste Destillerie des Landes im Yamazaki-Tal, die den Grundstein seines späteren Unternehmens Suntory bilden sollte, das heute einer der fünf weltweit größten Getränkekonzerne ist.

Der erste Suntory-Whisky kam bereits 1929 auf den Markt. Doch die große Stunde für den japanischen Whisky begann nach dem Zweiten Weltkrieg zu schlagen.  Zunächst hatte man sich geschmacklich noch sehr stark an den schottischen Whiskys orientiert. Im Laufe der Jahre entwickelte man in Japan einen ganz eigenen Stil. Der Einsatz von Torf ging zurück, und man destillierte Whiskys mit leichteren Noten, die man, mit Wasser verdünnt, auch zum Essen trinken kann. Einen solch verdünnten Whisky nennt man in Japan Mizuwari. 

Heute ist Japan nach den Vereinigten Staaten der weltweit zweitgrößte Whiskyproduzent, und japanischer Whisky bei internationalen Wettbewerben regelmäßig hoch dekoriert.