Likörweine / Aufgespritete Weine
Likörweine oder auch verstärkte bzw. aufgespritete Weine, sind Weine die mit Alkohol (Ethylalkohol) angereichert werden. Dieser Prozess nennt sich auch Fortifizierung. Der Alkoholgehalt liegt am Ende mit 15-22% Vol. höher als bei normalen Weinen.
Wir stellen euch die drei aufgespriteten Weine Wermut, Portwein und Sherry vor.
Wermut:
Wermut ist ein aufgespriteter Wein, der mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen aromatisiert wird. Er hat einen Alkoholgehalt zwischen 14,5 und 21,9% Vol.
Namensgebend und verpflichtende Zutat für den Wermut ist das Wermutkraut. Er hat eine bittere, süße und manchmal saure Note mit verschiedenen Kräuteraromen.
Je nach Sorte wird er als Aperitif, Dessertwein, Digestif oder als Cocktail mit beispielsweise Tonic Water und Soda getrunken.
Portwein:
Herkunft: Portwein hat eine geschützte Herkunftsbezeichnung, daher muss er in Portugal hergestellt werden.
Rebsorten: Die Weintrauben stammen aus dem Douro-Tal. Die Region rund um den Flusslauf des Douro ist eine bekannte Weinbauregion mit vorteilhaften Bedingungen. Mehr als 80 Rebsorten werden dort angebaut. Portwein darf aus verschiedensten Rebsorten hergestellt werden. Weißer Portwein wird in den meisten Fällen aus den Sorten Malvasia Fina, Rabigato oder Codega hergestellt. Roter Portwein aus Rebsorten wie Touriga Francesca, Tinta Barroca, Tinta Roriz, Touriga Nacional und Tinta Amarela.
Herstellung: Durch das Hinzufügen des Alkohols wird der Fermentationsprozess gestoppt. Der Alkoholgehalt liegt am Ende mit 19-22% Vol. höher als bei normalen Weinen. Auch die Restsüße ist durch den Prozess höher, da die Unterbrechung der Fermentation dafür sorgt, dass nicht der ganze Zucker in Alkohol umgewandelt werden kann.
Reifung: Das Destillat reift zwei bis höchstens sechs Jahre in meist großen Eichenfässern.
Sherry:
Herkunft: Sherry stammt aus Spanien, genauer gesagt aus Andalusien. Nur wenn der Likörwein aus den Gebieten Jerez de la Frontera, Sanlucar de Barrameda und El Puerto de Santa Maria stammt darf er auch Sherry genannt werden.
Sorten: Sherry ist nur als Weißwein erhältlich. Als Faustregel gilt: Je dunkler, desto lieblicher und vielschichtiger. Je heller, desto trockener und kraftvoller.
Die meisten Sherry Varianten bestehen aus den spanischen Weintrauben Palomino Fino. Diese sorgen für einen eher trockenen Geschmack.
Für süße Sherrys werden zum Aufsüßen die Trauben der Sorte Pedro Ximenez verwendet. Es gibt auch reinsortigen Pedro Ximénez Sherry.
Amontillado Sherry ist eher nussig und Oloroso Sherry sehr voluminös und füllig.
Herstellung: Sherry durchläuft zunächst den kompletten Fermentationsprozess und wird anschließend mit Alkohol zum Verstärken gemischt.
Reifung: Die verschiedenen Sherry-Varianten reifen stets nach dem Solera-Verfahren.