Das Solera-Verfahren
Das Solera-Verfahren stammt von der spanischen Sherryherstellung. Bei dem Reifungsverfahren werden die Eichenfässer unterschiedlichen Alters übereinander gelagert. Immer mindestens drei, aber auch oft mehr. Die unterste Reihe ist die Älteste, man nennt sie auch Solera. Die darüberliegenden Reihen werden Criaderas genannt. Je höher das Fass, desto jünger der Wein.
Der „Endwein“, der zum Verkauf bestimmt ist, wird immer nur von dem untersten Fass entnommen. Dabei darf allerdings nicht mehr als ein Drittel des Fasses entnommen werden. Die entnommene Menge wird dann immer aus dem darüberliegenden Fass wieder aufgefüllt. Das oberste Fass wird mit dem Most aufgefüllt.
Auf diese Weiße durchläuft der junge Wein das komplette System und wird immer wieder mit Weinen älterer Jahrgänge vermählt und nimmt so auch deren Aromen auf.
Spanische Auswanderer haben dieses Prinzip nach Mittel- und Südamerika, sowie in die Karibik gebracht, wodurch dieses Verfahren auch bei der Rum-Reifung angewandt wird. Hierbei gibt es eine Besonderheit zu beachten: Bei einem herkömmlichen Blend wird immer die Altersangabe des jüngsten Destillats genannt, das heißt alle Rumsorten reiften mindestens so lange wie auf dem Etikett angegeben. Bei Rum nach dem Solera-Verfahren ist das anders. Hier wird der Jahrgang des ältesten Rums, also des untersten Fasses, angegeben. Eigentlich lagerte aber nur das älteste Destillat des Blend wirklich so lange.