Guter Wein - wo kommt er her, was zeichnet ihn aus?
Der edle Tropfen zum guten Abendessen - vollmundig im Geschmack, mal süß oder doch er trocken. Und passt zum Gericht besser der Rot- oder Weißwein? Wir haben alles Wissenswerte rund um das Thema Wein zusammengetragen.
Was ist Wein?
Die Weinreben werden bereits seit der Römerzeit im kommerziellen Stil kultiviert und ihre Früchte zu Traubensaft oder Wein verarbeitet. Seither erfreut sich das Getränk hohem Ansehen und wurde im Lauf der Geschichte von den Adeligen und Mächtigen als Symbol ihrer Herrschaft geschätzt und genossen. Die Herstellung erfolgt in Keltereien, dort wird eine Maische aus gestampften Weintrauben vergoren, wobei der Fruchtzucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird.
Heute gibt es unzählige Weinsorten und Wein ist für jedermann erschwinglich. Dennoch gibt es Unterschiede in der Qualität und natürlich im Preis. Dies hängt zum einen von der Qualität der Weintrauben ab, wie viel Sonne sie abbekommen haben und wann die Traubenlese erfolgte. Aber auch die Verarbeitung ist entscheidend, besonders die Gärung der Maische muss genau beobachtet werden, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Alkohol- und Zuckergehalt zu erzielen.
Welche Weinländer gibt es?
Deutschland liegt im Übergang vom maritimen Seeklima zum Kontinentalklima. Dementsprechend sind die klimatischen Bedingungen nicht ideal für den Weinanbau, da die Temperatur im Mittel zu gering ist, um ein optimales Wachstum der Reben zu ermöglichen. Man behilft sich jedoch mit einem Trick: in den klimatisch wärmebegünstigten Gebieten entlang des Oberrheinischen Tieflands werden Weinstöcke an den Südhängen von Flüssen angepflanzt, da hier die Sonne in einem steileren Winkel eintrifft. Daher finden sich die großen deutschen Weinbaugebiete allesamt entlang größerer Flüsse. Baden, Rheinhessen und Rheingau am Rhein, Mosel, Nahe und Ahr im Westen des Landes und das Weinbaugebiet Franken am Main.
Die Alpenrepublik ist klimatisch weit differenzierter als man annehmen würde. Neben dem alpinen Klima im westlichen Teil des Landes ragt der Osten und Südosten bereits in die warmgemäßigte bzw. mediterrane Klimazone hinein mit einem leichten Niederschlagsdefizit in den Sommermonaten. Hier liegen die Mitteltemperaturen im Jahresverlauf zwischen 8 und 11 Grad Celsius, warm genug für den Weinanbau. Namensgebende Gebiete in den Bezirken Ober- und Niederösterreich wie das Weinviertel oder das Mostviertel zeugen bereits von der langen Tradition des Obst- und Weinbaus in dieser Region. Weine aus Österreich sind im Ausland zwar weniger bekannt, jedoch bei der heimischen Bevölkerung beliebt.
Auf der Liste der bekanntesten Weinländer darf Frankreich nicht fehlen, denn dieses Land rühmt sich seit Jahrhunderten mit Spitzenweinen von höchster Qualität, die international prämiert werden. Im Grunde genommen ist das ganze Land ein riesiges Weinbaugebiet, einige Regionen stechen dennoch hervor. Östlich von Paris ist dies vor allem die Champagne, in der neben Weißwein auch der weltbekannte Champagner gekeltert wird. Weine aus der Region um Bordeaux sind ebenso ein feststehender Begriff und auch das Gebiet vom Mittelmeer entlang die Rhone hinauf bietet beste klimatische Voraussetzungen für den Weinbau.
Spanische Weine finden in vielen Ländern ihre Abnehmer, besonders Rotweine sind ein gefragtes Exportgut. Die Zentren des Weinanbaus finden sich im Osten des Landes. Die Mittelmeerküste ist wegen des mediterranen Westseitenklimas mit extremer Trockenheit im Sommer nicht mehr für die Kultivierung von Weinreben geeignet. Vor allem entlang des Ebro finden sich an den Hängen schier endlose Reihen von Reben und Weingütern.
Der Staat mit der Atlantik- und Mittelmeerküste profitiert ebenfalls vom Mittelmeerklima, bekommt aber zusätzlich durch Westwinde mehr Niederschlag vom Atlantischen Ozean. Das feucht-warme Klima bietet hervorragende Wachstumsbedingungen für zahlreiche Weinsorten, was das Land quasi in ein einziges, riesiges Anbaugebiet für qualitativ hochwertige Weine verwandelt hat.
Kalifornien haben wohl die wenigsten Leute sofort vor Augen, wenn es um Wein geht, doch im Norden des US-amerikanischen Bundesstaats herrschen ähnliche klimatische Bedingungen wie im Mittelmeerraum. Im Nappa Valley nördlich der Hauptstadt Sacramento werden deshalb schon lange vor allem rote Sorten angebaut.
Welche Weinstile gibt es?
Gehaltvoll:
Diese Weine sind sehr vollmundig im Geschmack und lange gereift, meist im Eichenfass. Aufgrund ihrer langen Reifezeit besitzen sie auch einen höheren Alkoholgehalt. Röstaromen und eine hohe Konzentration an Tanninen sind Bestandteil des Fruchtkörpers.
Fruchtig:
In dieser Kategorie findet man junge Weiß- und Roséweine mit einer pikanten Fruchtnote und leichter Säure. Gerne sind dies auch Sommerweine ohne lange Reifezeit. Sie haben einen erfrischenden Abgang und zumeist eine exotische Geschmacksnote.
Leicht und Trocken:
Hier sind Weine mit niedrigem Zuckergehalt angesiedelt. Durch ihre kurze Reifezeit bleibt der Alkoholgehalt niedrig und die Säurekonzentration hoch. Entsprechend spritzig sind die Weine, hinzu kommen milde Aromen.
Wein im Großformat - was bedeutet Magnum?
Herkömmlicher und alkoholfreier Wein wird standardmäßig in 0,75 Liter Flaschen abgefüllt. Die nächstgrößere Kategorie ist Magnum Wein, der eine Füllmenge von 1,5 Litern beinhaltet. Die Jeroboam-Flasche, auch als Doppelmagnum bezeichnet, umfasst 3 Liter, der Methusalem stolze 6 Liter. Alkoholfreier Wein wird in solchen Gefäßen nur selten abgefüllt.
Was sind die wichtigsten Weinreben?
Wie viele Weinsorten es auf der Welt genau gibt, weiß man nicht. Schätzungsweise sind es um die 10.000 Rebsorten. 2.500 davon sind für den kommerziellen Weinbau zugelassen, wobei die überwiegende Mehrheit der Weine auf einige wenige Sorten zurückgeht.
Das sind die beliebtesten Weißweine:
- Chardonnay
- Gewürztraminer
- Müller-Thurgau
- Muskateller (Muscat)
- Riesling
- Sauvignon Blanc
Das sind die beliebtesten Rotweine:
- Cabernet Sauvignon
- Grenache (Garnacha)
- Merlot
- Nebbiolo
- Pinot Noir
- Sangiovese
- Syrah (Shiraz)
- Tempranillo
- Zinfandel