Qualitätsstufen deutscher Weine
Im deutschen Weingesetz sind vier verschiedene Qualitätsstufen festgelegt. Es wird zwischen Tafelweinen, Landweinen, Qualitätsweinen und Prädikatsweinen unterschieden.
Bevor wir auf die einzelnen Qualitätsstufen eingehen, muss noch ein wichtiger Begriff geklärt werden. Der Öchslegrad. Der Öchslegrad ist vereinfacht gesagt der Zuckeranteil im Most. Damit ist der Öchslegrad ein Indikator für den Reifegrad. Je reifer die Trauben, desto höher der Zuckeranteil bzw. desto höher der Öchslegrad und dadurch desto geringer der Säureanteil. Ein ausgewogenes Süß-Säure-Spiel ist besonders wichtig für den späteren Geschmack des Weines.
Weiter zu den Qualitätsstufen:
Tafelwein
Der Tafelweine beschreibt die unterste Qualitätsstufe deutscher Weine. Er bekommt keine besondere Qualitätskontrolle und hat kaum Qualitätsansprüche. Der Alkoholgehalt des Tafelweines muss zwischen 8,5% und 15% Vol. liegen. Außerdem muss der Öchslegrad bei mindestens 44° liegen.
Landwein
Der Landwein ist die zweite Qualitätsstufe. Er ist ein halbtrockener oder trockener Tafelwein, aber mit höherer Qualität. Mindestens 85% der Trauben müssen aus dem auf der Flasche angegebene Landweingebiet stammen. Der Öchslegrad liegt bei mindestens 47°.
Qualitätswein
Bei dem Qualitätswein müssen die Trauben aus einem der 13 zugelassenen Anbaugebiete und den entsprechend zugelassenen Rebsorten stammen. Außerdem wird er einer amtlichen Qualitätsweinprüfung unterzogen. Die entsprechende Prüfnummer muss auf dem Etikett enthalten sein. Der Alkoholgehalt liegt bei mindestens 9% Vol. und der Öchslegrad muss mindestens 55° aufzeigen.
Prädikatswein
Ein Qualitätswein mit Prädikat hat die höchste deutsche Qualitätsstufe. Die Weine dürfen nur aus einer Rebsorte hergestellt werden und es darf kein Zucker addiert werden.
Insgesamt gibt es sechs verschiedene Prädikate:
Kabinett: 73° Öchsle
Spätlese: 85° Öchsle
Auslese: 95° Öchsle
Beerenauslese: 125° Öchsle
Trockenbeerenauslese: 150° Öchsle
Eiswein: 125° Öchsle
Neben den Qualitätsstufen im deutschen Weingesetz kann man die Qualität der Weine auch mit der VDP Klassifikation unterscheiden. Hier wird die Qualität der Weingüter bestimmt. Es gibt vier verschiedene Stufen.
VDP Gutswein: Stammt von klassischen Gutslagen
VDP Ortswein: Stammt von traditionellen Weinbergen mit gebietstypischen Rebsorten
VDP Erste Lage: Stammt von erstklassigen Weinbergen mit nachhaltig hoher Qualität
VDP Große Lage: Stammt von hochwertigen, parzellgenau abgetrennten Gebieten mit Weinen, die ihre Herkunft widerspiegeln und ein besonderes Reifepotential besitzen.