Was ist Gin?

• Verwendung als Medizin aus dem Mittelalter überliefert
• älteste belegte Quellen stammen aus dem 17. Jahrhundert
• Genever geht auf das französische Wort "genévrier" für Wacholder zurück
• erhielt in Großbritannien die Bezeichnung Gin
• Gin Act von 1791 verbesserte die Qualität und führte Gin in die Oberschicht ein
• Gin-Cocktails gehörten zu den Hipster-Getränken des 19. Jahrhunderts
• in den 1950er und 1960er von Wodka verdrängt
• kam erst in den späten 1980er-Jahren wieder in Mode
• gilt heute gemixt oder pur als Kultgetränk

Welche Arten von Gin gibt es?

Bei den verschiedenen Gin-Arten wird zwischen offiziellen und inoffiziellen Sorten unterschieden. In der EU-Spirituosenverordnung sind London Gin und Destillierter Gin festgelegt. Grundlage für die Einordnung ist die Herstellung. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden sehr ähnlichen Gin-Arten liegt in der Aromatisierung. Während bei London Gin alle Zutaten gleichzeitig hinzugegeben werden müssen, können bei Destilliertem Gin jeder Zeit Aromen hinzugefügt werden.

Die Bezeichnung "Dry Gin" bezieht sich auf den Gehalt von süßenden Erzeugnissen (Invertzucker). Da London Gin pro Liter maximal 0,1 Gramm enthalten darf, ist London Gin immer ein Dry Gin (London Dry Gin). Destillierter Gin wird zum Dry Gin, wenn er die Obergrenze von 0,1 Gramm Zucker nicht überschreitet.

Neben diesen Sorten, gibt es zahlreiche Gin-Arten, die nicht dem "Reinheitsgebot" der EU entsprechen. Dazu zählen beispielsweise:

• Pink Gin Erdbeeren sorgen für Farbe und Süße
• New Western Dry Gin Abkehr vom dominanten Wacholderaroma
• Reserved oder Aged Gin wird in Holzfässern gelagert

Alkoholfreier Gin ist rechtlich gesehen kein Gin, da dieser gemäß EU-Spirituosenverordnung einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 % vol haben muss. Nichtsdestotrotz hat sich die Bezeichnung "Gin" auch für die alkoholfreie Variante durchgesetzt. Die Basis von Gin Alkoholfrei ist Wasser, das wie herkömmlicher Gin mit verschiedenen Zutaten über Tage oder Wochen aromatisiert wird.

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Mit was kann man Gin mischen?

Gin können Sie zu einem Cocktail oder Longdrink mischen. Da jede Sorte ihre eigenen Geschmacksnuancen hat, sollten Drink bzw. Cocktail mit verschiedenen Gins ausprobieren.

Der Klassiker unter den Gin-Cocktails ist der Martini, der durch die James-Bond-Filme ("nicht gerührt, sondern geschüttelt") berühmt geworden ist. Zubereitet wird dieser Gin-Cocktail aus einem Teil trockenen Wermut (Vermouth) und sechs Teilen Gin. Serviert wird ein Martini entweder mit einer Scheibe Zitrone oder einer Olive.

Der Negroni stammt aus Italien. Sein Geschmack ist bittersüß. Er besteht aus je gleichen Teilen Gin, Campari und rotem Wermut, die zusammen mit Eiswürfeln für etwa 30 Sekunden gerührt werden. Danach genießen Sie ihn abgeseiht mit einer Orangenzeste als Garnitur. Damit sich der Gin gegenüber den kräftigen Aromen von Campari und Wermut durchsetzen kann, sollten Sie eine würzige Ginsorte verwenden.

Gin Tonic hat unter den Longdrinks Kultstatus. Wie der Name vermuten lässt, besteht der Drink aus einem Schuss Gin, der mit Tonic Water aufgefüllt wird. Welche Gin-Sorte dabei mit welchem Tonic kombiniert wird, ist Geschmackssache. Dies gilt auch die Garnitur. Zitronenscheiben sind der Klassiker, können aber durch frische oder getrocknete Orangenscheiben ersetzt werden. Ein Rosmarinzweig gepaart mit Orangen gibt dem Longdrink eine besondere Note. Alkoholfreier Gin ist übrigens eine gut schmeckende Alternative für alle, die beim Gin-Kaufen auf Alkohol verzichten möchten.

Tom Collins ist ein weiterer Klassiker unter Longdrinks mit Gin. Geben Sie Zitronensaft (3 cl), Zuckersirup (2 cl), Gin (5 cl) zusammen mit Eiswürfel in einen Shaker. Nach dem Schütteln gießen Sie die Mischung auf einigen Eiswürfeln ab und füllen das Longdrinkglas mit Sodawasser auf. Geben Sie keine Eiswürfel ins Glas, erhalten Sie bei gleicher Zubereitung einen Gin Fizz.

Sprudelwasser, Limetten- oder Grapefruitsaft sind weitere Möglichkeiten, die gut zu Gin passen. Sie können einen Schuss Gin aber auch mit aromatisiertem Sprudelwasser (z.B.: Zitrone, Orange oder Brombeere) genießen. Wie beim Gin Tonic darf es für diese Drinks ebenso ein alkoholfreier Gin sein.

Wie trinkt man Gin?

Ob Sie Gin lieber als Longdrink oder Cocktail genießen, hängt von Ihrem Geschmack ab. Weniger bekannt ist der pure Genuss der Spirituose. Dieser bietet sich besonders für Aged Gin und viele Gin-Sorten an, die nicht industriell produziert werden und reich an Botanicals sind. Damit sich die Aromen voll entfalten können, sollten Sie puren Gin nicht als Shot trinken, sondern langsam genießen.

Für den wahren Genuss von Longdrinks oder Cocktails mit Gin sind Eiswürfel unabdingbar. Ist das Glas nicht vorgekühlt, sollten Sie ein großes Glas verwenden und dieses reichlich mit Eiswürfeln füllen. Denn das Eis kühlt nicht nur den Longdrink, sondern auch das Glas. Da Eiswürfel den Drink mit der Zeit verwässern, sollten Sie Gin Tonic und Co immer frisch zubereiten.

Beim Genuss von puren Gin ist die Zugabe von Eiswürfeln wegen des Verwässerns umstritten. Außerdem verträgt nicht jede Gin-Sorte ein vorgekühltes Glas. Fest steht jedoch, dass beim Ausprobieren auf eine Kühlung verzichtet wird.

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Aus was wird Gin gemacht?

Gin wird umgangssprachlich oft als Wacholderschnaps bezeichnet. Dabei ist Wacholder nur eine Zutat. Wie sehr die Spirituose nach dem Nadelgehölz schmeckt, hängt von den sogenannten Botanicals ab. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Vielzahl von Aromagebern, die dem Gin bei der Herstellung hinzugefügt werden. So kann ein Gin mehrere Hundert Botanicals enthalten. Preisgegeben werden nur wenige davon. Denn die genaue Abstimmung ist ein gut gehütetes Geheimnis des jeweiligen Herstellers.

Wie wird Gin hergestellt?

Die Herstellung von Gin erfolgt durch die Aromatisierung von Neutralalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs. Ausgangsprodukte für den Alkohol sind beispielsweise Weizen, Gerste, Roggen oder Mais. Da der Basisalkohol keinen Fremdgeschmack besitzen darf, sind bei der Produktion mehrere Destillationsdurchgänge notwendig. Für den Geschmack wird der Neutralalkohol mit Botanicals aromatisiert. Um Trinkstärke zu erreichen, wird der Basisalkohol von 96,0 % vol mit Wasser auf eine Stärke von mindestens 37,5 % vol verdünnt. Die Obergrenze liegt dabei bei knapp über 45 % vol, da bei einem höheren Alkoholgehalt die Geschmackswahrnehmung nachlässt.

Was ist ein guter Gin?

Ein guter Gin zeichnet sich durch seinen Geschmack aus, der bekanntlich verschieden ist. Dry Gin-Sorten (z.B.: Gin Mare oder Malfy Gin) und New Western Gin (z. B.: Hendricks Gin) sind heutzutage genauso beliebt wie der London Dry Gin (z.B.: Bombay Gin). Außerdem müssen Sie beim Gin-Kaufen heute nicht mehr auf die Herkunft achten, denn guter Gin kann auch aus Deutschland stammen.

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